Der Flüchtlingsansturm auf dem Balkan bricht immer neue Rekorde. Slowenien meldete am Freitag über 14.000 Flüchtlinge, die auf der Durchreise nach Österreich und weiter nach Deutschland seien. Am Vortag waren es bereits 12.000 Menschen.
Die bislang höchste Zahl von Flüchtlingen und Migranten an einem einzelnen Tag wurde mit 10.000 am 23. September in Ungarn registriert. Das EU-Land hat inzwischen seine Grenze zu Serbien und Kroatien mit Stacheldraht abgeriegelt.
Als Folge ist der EU-Nachbar Slowenien jetzt zu einem Brennpunkt in der Flüchtlingskrise geworden. Das Alpen-Adria-Land ist wegen des nicht nachlassenden Ansturms auf seine Grenze heillos überfordert. Nach Angaben der Regierung können nur 2.500 Flüchtlinge am Tag registriert und nach Österreich weitergeleitet werden.
Die Flüchtlinge kommen vor allem aus Syrien, Afghanistan, Pakistan und dem Irak. Sie gönnten sich keine Pausen und strebten schnellstens nach Westeuropa, berichtete eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes der kroatischen Zeitung «Jutarnji list». Die Flüchtlinge und Migranten befürchteten, die Grenzen könnten doch dauerhaft geschlossen werden.
Auch die Lage am slowenisch-österreichischen Grenzübergang Spielfeld sei chaotisch, meldete die Nachrichtenagentur APA. Hunderte Flüchtlinge marschierten auf den den viel befahrenen Bahngleisen in Richtung Norden. Die Strecke wurde für den Eisenbahnverkehr gesperrt.
Am Sonntag wollen die Regierungschefs der betroffenen Länder auf einem Sondertreffen in Brüssel darüber beraten, wie man mit der hohen Zahl an Flüchtlingen umgehen soll.
dpa/rkr/est - Foto: Vladimir Simicek (afp)