Beobachter haben vor Gewaltausbrüchen vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am Sonntag in Haiti gewarnt. Alle Gemeinden des Karibikstaates leiden traditionell unter einer chronischen Unsicherheit während der Wahlperioden, zitierten örtliche Medien eine Vertreterin der kirchennahen Organisation "Comission Justice et Paix" am Mittwoch in der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Gewalt gehe oft von Anhängern der Kandidaten aus, die während des Wahlkampfes auf der Straße ihre Rivalen angreifen würden.
Nach Angaben von "Justice et Paix" werden rund um Port-au-Prince durchschnittlich zwei Menschen am Tag erschossen, wie der Sender Radio Metropole berichtete. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) warnte vor ähnlichen Gewaltepisoden wie vor der ersten Runde der Parlamentswahl am 9. August.
Rund sechs Millionen Haitianer sind am Sonntag aufgerufen, einen Nachfolger für Präsident Michel Martelly zu bestimmen. In einem zweiten Wahlgang sollen auch fast alle Parlamentsabgeordneten und zwei Drittel der Senatoren gewählt werden. Die mögliche Stichwahl um die Präsidentschaft wäre am 27. Dezember.
dpa/rkr - Bild: Hector Retamal (afp)