Israels Armee hat den ranghöchsten Führer der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas im Westjordanland festgenommen. Soldaten hätten Hassan Jussef in der Nacht in seinem Haus in Ramallah in Haft genommen, teilte das Militär am Dienstag mit. Jussef habe öffentlich zu Anschlägen auf Israelis aufgerufen, hieß es zur Begründung. Der 1955 geborene Jussef hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Zeit in israelischen Gefängnissen verbracht.
In der Nacht zerstörte die Armee zudem das Haus eines Palästinensers, der vor knapp einem Jahr bei einem Auto-Anschlag eine 25-jährige Israelin getötet hatte. Angesichts einer Welle palästinensischer Anschläge hatte Israels Sicherheitskabinett beschlossen, Verfahren zur Zerstörung der Häuser von Attentätern zu beschleunigen. Menschenrechtler kritisieren die Häuserzerstörungen als Kriegsverbrechen. In der Regel wohnen in den betroffenen Häusern die Familien der Attentäter, die infolgedessen obdachlos werden.
Bei der jüngsten Gewaltserie in Nahost starben seit Monatsbeginn acht Israelis, 44 Palästinenser und ein Afrikaner. Mehr als die Hälfte der Palästinenser waren Angreifer, die bei ihrem Terrorakt erschossen wurden. Die anderen kamen bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär ums Leben.
dpa/rkr