Der Bundesstaat Ohio hat wegen Problemen bei der Beschaffung der Mittel für Giftspritzen alle Hinrichtungen für ein weiteres Jahr ausgesetzt. Das berichtete das Nachrichtenportal "Cleveland.com" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf die Strafvollzugsbehörde. In dieser Zeit sollen neue Chemikalien zur Tötung verurteilter Häftlinge besorgt werden. Sechs für 2015 geplante Hinrichtungen waren bereits auf 2016 verschoben worden. Jetzt sollen die Exekutionen per Giftspritze erst ab Januar 2017 stattfinden. Insgesamt warten 24 zum Tode Verurteilte in Ohio auf ihren Hinrichtungstermin.
Die Behörden tun sich zunehmend schwer damit, die in der Giftspritze verwendeten Substanzen zu beschaffen. In Ohio werden das Betäubungsmittel Natrium-Thiopental sowie Pentobarbital verwendet.
In den vergangenen Jahren war es bei einer Reihe von Hinrichtungen in mehreren Bundesstaaten zu Komplikationen gekommen. In Ohio rang ein Häftling laut Augenzeugenberichten während seiner Hinrichtung im Jahr 2014 fast eine halbe Stunde lang qualvoll nach Luft. Eines der Medikamente wurde daraufhin nicht länger hergestellt, das andere wurde gesperrt. Europäische Hersteller solcher Substanzen weigern sich zudem, sie für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen.
dpa/sh - Illustrationsbild: Ulises Rodriguez (afp)