Bei einem Angriff im Busbahnhof der südisraelischen Stadt Berscheba sind drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handelt es sich um den Attentäter, einen Soldaten und einen Mann, der irrtümlich für einen weiteren Angreifer gehalten und ebenfalls erschossen wurde. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt, darunter Polizisten und Zivilisten.
Zuvor waren am Samstag bei einer neuen Serie von Messerangriffen auf Israelis in Jerusalem und in Hebron im Westjordanland vier Palästinenser getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Zwei Soldaten erlitten leichte Verletzungen. Nach Angaben des israelischen Rundfunks waren die Angreifer im Alter von 16 bis 18 Jahren. Unter den Tätern war auch eine Frau, die eine israelische Polizistin mit einem Messer angriff und sie leicht verletzte. Die Beamtin erschoss die 17-jährige Angreiferin mit ihrer Waffe.
Seit einiger Zeit verüben Palästinenser verstärkt Messerattacken auf Israelis. Als ein Auslöser gelten Streitigkeiten um den Tempelberg in Jerusalem. Er liegt in Jerusalems Altstadt, die Israel 1967 erobert und später annektiert hatte. Die Verwaltung der Stätte untersteht Jordanien und der islamischen Wakf-Stiftung. Grundsätzlich dürfen nur Muslime auf dem Tempelberg beten, der aber auch Juden heilig ist.
Die Palästinenser befürchten, dass Israel immer mehr Juden eine Sondergenehmigung für Besuche auf dem Areal erteilt und damit die Kontrolle der Muslime über die drittheiligste Stätte im Islam aushebelt. Israel bestreitet dies.
US-Außenminister John Kerry will kommende Woche nach einem Weg aus dem Konflikt suchen. In Berlin trifft er dazu Israels Ministerpräsidente Netanjahu. Danach will er auch mit Palästinenserpräsident Abbas sprechen.
Immer mehr Israelis beantragen Waffenschein
Angesichts der Serie palästinensischer Messerattacken wollen sich Tausende von Israelis bewaffnen. Der israelische Armeesender berichtet von einem deutlichen Anstieg der Anträge für einen Waffenschein.
Polizeiminister Gilad Erdan hatte wegen der vielen Anschläge angekündigt, er wolle den Prozess zum Erwerb eines Waffenscheins erleichtern und beschleunigen. Das zuständige Ministerium für Innere Sicherheit sei allerdings nicht in der Lage, den vielen Anträgen nachzukommen, berichtet der Sender.
Seit Monatsbeginn sind acht Israelis bei Messerangriffen von Palästinensern getötet worden.
dpa/sh - Bild: Dudu Grinshpan (AFP)