Knapp zwei Wochen nach dem schweren Erdrutsch in Guatemala stellen die Behörden die Bergungsarbeiten ein. In einer zweiten Etappe werde nun das Gelände an der Unglücksstelle in der Siedlung Cambray II nahe Guatemala-Stadt stabilisiert, sagte am Dienstag der Leiter des Katastrophenschutzes, Alejandro Maldonado.
Bislang wurden 280 Leichen aus den Trümmern geborgen. Mindestens 70 Menschen wurden noch vermisst, wie die Zeitung "Prensa Libre" schrieb. Ob die Unglücksstelle zum Friedhof erklärt werde, entscheide der Gemeinderat von Santa Catarina Pinula, sagte Maldonado.
Nach heftigem Regen war in der Nacht zum 2. Oktober in der Ortschaft vor den Toren der Hauptstadt ein Hügel abgerutscht und hatte 125 Häuser unter sich begraben. Medienberichten zufolge hatte der Katastrophenschutz den Bezirk schon vor Jahren als Risikozone deklariert und die Gemeindeverwaltung darüber informiert.
Zu Spitzenzeiten waren rund 1.800 Einsatzkräfte an den Rettungsarbeiten beteiligt, darunter auch Spezialisten aus dem Ausland. Nach Angaben des Ministeriums für Verkehr, Infrastruktur und Bauwesen mussten fast 120.000 Kubikmeter Material abgeräumt werden.
In der Siedlung lebten vor allem arme Familien. Sie sollen nun mit monatlichen Subventionen von 2.400 Quetzales (rund 270 Euro) unterstützt werden, um sich an anderer Stelle neue Häuser zu bauen, wie der Radiosender Emisoras Unidas berichtete.
dpa/jp - Bild: Johan Ordonez (afp)