Die israelische Polizei darf nach einem Beschluss des Sicherheitskabinetts angesichts der fortdauernden Gewalt arabische Viertel in Jerusalem abriegeln. Dies berichtete die Zeitung "Times of Israel" am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf eine Erklärung des Amtes von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Polizei habe das Recht bei Spannungen oder Aufwiegelung Stadtviertel in Jerusalem in Übereinstimmung mit Sicherheitserwägungen abzuriegeln.
Zudem stimmte das Sicherheitskabinett zu, dass Häuser von Terroristen innerhalb von Tagen nach Anschlägen abgerissen werden dürfen. Auch dürfe ihr Eigentum beschlagnahmt werden. Außerdem dürften ihre Rechte als ständige Bewohner widerrufen werden.
Bei zwei Terrorattacken in Jerusalem wurden drei Israelis und ein palästinensischer Angreifer getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen wurden verletzt, davon sechs schwer, wie israelische Medien am Dienstag berichteten. Es war der bisher blutigste Tag während der seit knapp zwei Wochen anhaltenden neuen Gewaltwelle in Israel.
Die radikal-islamische Hamas-Bewegung im Gazastreifen begrüßte die Anschläge. Inmitten wachsender Spannungen ist es in den vergangenen Tagen zu einer Serie von Messerangriffen gekommen. Seit Beginn des Monats wurden sieben Israelis und 28 Palästinenser getötet. Ein Streit um die Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Plateau des Tempelbergs in der Jerusalemer Altstadt hat die jüngste Gewaltwelle befeuert.
dpa/jp - Illustrationsbild: Ahmad Gharabli (afp)