Die Serie von Messerattacken in Israel und den besetzten Gebieten reißt nicht ab. Erstmals griff am Freitag ein Israeli Araber an. Der 17-Jährige verletzte vier Kommunalarbeiter arabischer Herkunft in der südlichen Stadt Dimona mit einem Messer und einem Schraubenzieher, berichtete der israelische Rundfunk. Zwei der Opfer erlitten schwere Verletzungen. Der Angreifer wurde festgenommen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Anschlag scharf.
In der Siedlung Kiriat Arba bei Hebron griff ein Palästinenser einen Polizisten mit einem Messer an. Der Beamte erlitt leichte Verletzungen. Der Attentäter entriss ihm die Waffe und versuchte zu fliehen. Andere Beamte schossen ihn nieder und nahmen in fest. Im Zentrum von Jerusalem verletzte ein Palästinenser einen jüdisch-orthodoxen Jugendlichen mit Messerstichen leicht. Die Polizei nahm den Attentäter fest.
Angesichts der jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen am Tempelberg in Jerusalem verstärkt. Die israelische Polizei erließ Zugangsbeschränkungen für das Freitagsgebet der Muslime auf dem Plateau der heiligen Stätte. Das berichtete der israelische Rundfunk Freitagfrüh.
Nur Männer im Alter von über 45 Jahren sowie Frauen jeden Alters dürfen den Bereich um die Al-Aksa-Moschee und den Felsendom betreten. Die Polizeipräsenz in der Altstadt von Jerusalem wurde verstärkt.
Am Donnerstag waren in vier separaten Zwischenfällen acht Israelis von Palästinensern mit Stichwaffen verletzt worden. Streitigkeiten um den Zugang zum Plateau des Tempelbergs, einer Juden wie Muslimen gleichermaßen heiligen Stätte, hatten eine neue Welle palästinensischer Terrorattacken mit Schuss- und Stichwaffen ausgelöst. Dabei wurden in den letzten anderthalb Wochen vier Isarelis getötet und zahlreiche weitere verletzt. In der Nacht zum Freitag erschoss das Militär bei einer Durchsuchung in einem Flüchtlingslager bei Jerusalem einen jungen Palästinenser.
dpa/est - Bild: Ahmad Gharabli (afp)