Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt sich in der Flüchtlingskrise unbeirrt. Trotz wachsenden Widerstandes auch in den eigenen Reihen beharrt sie auf ihrer großzügigen Flüchtlingspolitik.
«Deutschland ist ein Land, das die Flüchtlinge freundlich empfängt», sagte sie in der ARD-Talkshow «Anne Will» am Mittwochabend. Die Kanzlerin verbreitete wie schon seit Beginn der Flüchtlingskrise Zuversicht: «Wir schaffen das, da bin ich ganz fest davon überzeugt.»
Merkel nutzte ihren ersten Auftritt in einer TV-Talkshow seit langem dazu, bei den Bürgern um Verständnis zu werben. Sie werde nichts versprechen, was sie nicht halten könne. Es gebe keine einfachen Lösungen und es sei nun mal nicht möglich, die Grenze zu schließen. «Es gibt den Aufnahmestopp nicht», sagte Merkel.
Auf Spekulationen darüber, dass sie am Freitag den Friedensnobelpreis bekommen könnte, reagierte Merkel eher genervt. «Die Diskussion bedrückt mich fast.» Sie sei derzeit mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
In den eigenen Reihen und beim Koalitionspartner SPD wurde unterdessen zunehmend Kritik an Merkels Kurs laut. 34 CDU-Funktionäre aus acht Bundesländern forderten in einem Schreiben an die Parteivorsitzende klare Maßnahmen gegen den Flüchtlingsandrang.
dpa/est - Bild: Michael Kappeler (afp)