Die Spitzen des deutschen Staates sind am Samstag in Frankfurt zur zentralen Feier des 25. Jubiläums der Wiedervereinigung zusammengekommen. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier als Gastgeber begrüßte bei strahlendem Sonnenschein unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Nach dem Eintrag ins Goldene Buch feierten sie zusammen mit Gästen im Dom einen ökumenischen Gottesdienst, bevor sie sich zum zentralen Festakt in die Alte Oper begaben. Bouffier und Gauck sollten dort zu rund 1500 geladenen Gästen sprechen, darunter 50 einstige DDR-Bürgerrechtler und 30 Flüchtlinge. "Mit unserer Feier wollen wir Brücken bauen und Grenzen überwinden", sagte Bouffier. Die zentrale Feier am Tag der Deutschen Einheit wird traditionell von dem Bundesland ausgerichtet, das den Bundesratspräsidenten stellt.
In Berlin wurde am Samstagvormittag die Festmeile am Brandenburger Tor zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung eröffnet. Auf einer großen Bühne am Wahrzeichen Berlins treten im Laufe des Tages die Rockband Revolverheld und die Sängerin Lena auf. Viele Tausende Besucher werden erwartet. Auf dem Platz der Republik am Reichstag sind am Abend eine Rede Lammerts sowie ein Feuerwerk geplant.
In Frankfurt hatten zum Auftakt des dreitägigen Bürgerfestes unter dem Motto "Grenzen überwinden" schon am Freitag Zehntausende Besucher in der weitgehend abgesperrten Innenstadt gefeiert. Nach Angaben der hessischen Staatskanzlei waren am ersten Tag etwa 350.000 Menschen auf dem Bürgerfest unterwegs.
Zu dem Fest mit 300 Veranstaltungen werden insgesamt eine Million Besucher erwartet. Bundesländer und Bundesregierung präsentieren sich, es gibt ein umfangreiches Kulturprogramm und eine Sportmeile. Mehrere tausend Polizeibeamte sind im Einsatz. Das Land Hessen hat für die Feierlichkeiten 3,5 Millionen Euro eingeplant, die Stadt Frankfurt beteiligt sich mit 1,3 Millionen Euro. Der 3. Oktober klingt mit einer Lichtshow am Main aus. 25 Brücken sollen dabei zu sehen sein - für jedes Jahr der Einheit eine.
Bei einer Demonstration gegen die Einheitsfeier zogen am Abend laut Polizei rund 1000 Menschen durch die Stadt. Zwischenfälle gab es nicht.
dpa/jp/km - Bild: Boris Roessler/AFP