Über dem größten Ölleck im Golf von Mexiko haben Experten des BP-Konzerns damit begonnen, eine Stahlkuppel abzusenken. Die mehr als 100 Tonnen schwere Konstruktion muss rund 1500 Meter tief "abgeseilt" werden.
Bis die Stahlkuppel richtig positioniert ist, könnten mehrere Tage vergehen. Die Aufgabe sei "sehr komplex", hatte BP-Manager Doug Suttles im Vorfeld gesagt. Es sei, als lasse man ein Gebäude aus Metall auf den Meeresgrund hinab.
Geht alles glatt, wollen Experten die Kuppel am Wochenende mit einem Bohrschiff verbinden. Bis zu 85 Prozent des Ölflusses könnten laut Experten mit Hilfe der Vorrichtung gestoppt werden.
Gelingt dies, will BP eine weitere kleinere Kuppel über ein zweites Leck in der Tiefseeleitung stülpen. Ein kleiner Riss war bereits von einem Unterwasser-Roboter geschlossen worden.
Öl auch an Land gefunden
Inzwischen schwappte zwei Wochen nach dem Sinken der Bohrinsel 'Deepwater Horizon' erstmals Öl an Land.
Am Strand einer unbewohnten Insel etwa 45 Kilometer vor der Küste Louisianas sei ein dünner Ölfilm entdeckt worden, teilte die amerikanische Küstenwache mit. Hier brüten viele geschützte Vögel.
Die von BP geleaste Plattform war am 22. April nach einer Explosion gesunken: Seitdem strömen täglich mindestens 700 Tonnen Rohöl ins Wasser aus.
dpa/jp