Nach wiederholten Verzögerungen wollen die Konfliktparteien in der Ostukraine an diesem Samstag mit dem vereinbarten Teilabzug von Waffen beginnen. "Alle Vorarbeiten sind abgeschlossen. Wir warten auf das Signal der OSZE, dass die Feuerpause eingehalten wird", sagte Wladislaw Selesnjow vom Generalstab in Kiew am Freitag.
Auch die Aufständischen sprachen vom Abschluss ihrer Vorbereitungen. "Wir wollen morgen früh mit dem Abzug von Waffen mit einem Kaliber unter 100 Millimetern beginnen", sagte Separatistensprecher Igor Jaschtschenko in Luhansk. Zuletzt hatten Verstöße gegen die Feuerpause den Teilabzug immer wieder verzögert.
Präsidialamtssprecher Andrej Lyssenko sagte in Kiew, innerhalb von 24 Stunden sei ein Regierungssoldat durch eine Sprengfalle verletzt worden. Alexander Turtschinow vom Sicherheitsrat in Kiew bekräftigte, es gebe eine "allgemeine Tendenz zur Ruhe". "Aber wir können nicht sagen, dass die Gefahr von Kämpfen völlig gebannt ist", meinte er.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zeigte sich beunruhigt von der Existenz schwerer Waffen an der Front, die eigentlich bereits abgezogen seien sollten. Am Freitag wollten die Staats- und Regierungschefs Russlands, Frankreichs, Deutschlands und der Ukraine in Paris über den Friedensprozess beraten.
dpa/est