Die Konjunkturschwäche in China und Brasilien sowie Unsicherheiten auf den Finanzmärkten haben nach Einschätzung von Experten deutlich negative Auswirkungen auf den Welthandel. Wegen des damit verbundenen Rückgangs der Importe senkte die Welthandelsorganisation (WTO) am Mittwoch ihre Wachstumsprognose für den globalen Handel im Jahr 2015 von 3,3 auf 2,8 Prozent.
Vor einem Jahr hatte die WTO für 2015 noch mit einem Wachstum von 4,0 Prozent gerechnet. Diese Erwartung war im April auf 3,3 Prozent zurückgeschraubt worden. 2015 werde das vierte Jahr in Folge, in dem der Welthandel um weniger als drei Prozent zunimmt. 2016 könnte es laut WTO eine Erholung geben, allerdings nicht so stark wie bislang erhofft: Die Prognose für das kommende Jahr liegt nun bei 3,9 statt 4,0 Prozent.
"Dabei könnte der Handel als Katalysator für wirtschaftliches Wachstum wirken", erklärte WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo. Er rief die 161 WTO-Mitgliedstaaten auf, Vereinbarungen über globale Handelserleichterungen voranzubringen. Dies könne Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern fördern und helfen, Armut zu überwinden. Gelegenheit dazu bietet laut Azevêdo die zehnte Welthandelskonferenz im Dezember in Nairobi.
dpa/sh