Vier Monate nach der Gefangennahme von zwei Russen im Kriegsgebiet Ostukraine hat in Kiew der Prozess begonnen. Zum Auftakt der Verhandlung beschuldigten die Angeklagten die Justizbehörden, bei der Vernehmung Druck ausgeübt zu haben, um "passende Aussagen zu erzwingen", wie örtliche Medien am Dienstag berichteten.
Die Anklage wirft den Männern vor, als russische Soldaten aufseiten der moskautreuen Separatisten gekämpft zu haben. Nach der Gefangennahme im Mai sollen Jewgeni Jerofejew und Alexander Alexandrow demnach einen Spezialeinsatz für den russischen Militärgeheimdienst GRU eingeräumt haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau betont hingegen, die Männer stünden nicht im Staatsdienst, und nennt die Vorwürfe "konstruiert".
In Russland wurde unterdessen der Prozess gegen die ukrainische Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko fortgesetzt. Die 34-Jährige wies erneut Vorwürfe zurück, sie trage Mitschuld am Tod von zwei russischen Reportern bei Kämpfen in der Ostukraine. "Ja, ich habe in Kriegen getötet. Aber ich bin Soldatin und keine Mörderin", sagte Sawtschenko demnach.
Einen Antrag der Offizierin auf einen Lügendetektor-Test lehnte das Gericht ab. Ihr drohen 25 Jahre Haft. Die Ukraine wirft der russischen Justiz einen "Schauprozess" vor.
dpa/fs/km