Der Iran macht die Regierung von Saudi-Arabien für die tödliche Massenpanik während der Pilgerfahrt Hadsch verantwortlich. Ayatollah Chamenei erklärte in einer Internet-Nachricht, Missmanagement und ungenügende Sicherheitsvorkehrungen hätten zu der Katastrophe geführt.
Die Regierung in Riad wies dagegen jegliche Schuld von sich. Ein Sprecher erklärte, es gebe keinen Hinweis darauf, dass Fehler der Behörden das Unglück ausgelöst hätten. König Salman habe aber einen Untersuchungsausschuss eingerichtet, um die Hintergründe der Katastrophe zu klären.
Am Tag nach der Massenpanik haben im saudiarabischen Mekka viele Pilger ihre Wallfahrt mit der symbolischen Steinigung des Teufels fortgesetzt. Die Pilger verbrachten die Nacht im Ort Mina, wo es auch zum Unglück gekommen war. Laut der Nachrichtenagentur AFP ist der Pilgerstrom aber etwas weniger dicht als am Donnerstag.
Bei der Massenpanik in Mina waren am Donnerstag rund 720 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 800 Pilger wurden verletzt. Hinweise darauf, ob es belgische Opfer der Massenpanik gibt, liegen weiter nicht vor. Das Außenministerium erklärte, man stehe über die Botschaft in Riad mit den saudischen Behörden in Kontakt.
dlf/vrt/jp - Archivbild: afp