US-Vizepräsident Joe Biden neigt nach Informationen des «Wall Street Journal» einem Einstieg ins Präsidentschaftsrennen zu. Berater hätten in jüngsten Telefonaten mit Spendern und Unterstützern angedeutet, dass eine Kandidatur gegen die Demokratin Hillary Clinton eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich sei, berichtete das Blatt am Wochenende.
Demnach berät das Biden-Team derzeit darüber, wann der beste Zeitpunkt für den offiziellen Wahlkampfauftakt sei. Auch werde bereits an einer Wahlkampfbotschaft gearbeitet.
In den vergangenen Wochen war der Druck auf Biden, in den Ring zu steigen, immer größer geworden. Hintergrund ist, dass die Kampagne von Ex-Außenministerin Hillary Clinton bisher eher holprig verlaufen ist. Dass sie als Chefdiplomatin ihre private E-Mail für dienstliche Korrespondenzen benutzte, hat sich zu einer Affäre ausgeweitet, die sie bisher nicht abschütteln konnte.
Daher wächst bei den Demokraten die Sorge, dass sie den Republikanern keinen aussichtsreichen Bewerber entgegensetzen können, sollte Hillary Clinton schwer angeschlagen aus dem Vorwahlkampf hervorgehen.
Biden aber leidet weiter unter dem Verlust seines Sohnes, der unlängst an einem Gehirntumor gestorben ist. Erst kürzlich sagte der Vizepräsident, er sei sich nicht sicher, ob er in der Lage sei, in einem Wahlkampf «alles zu geben».
dpa/fs - Archivbild: Mandel Ngan (afp)