Kroatien hat am Freitag und in der Nacht zum Samstag Tausende Flüchtlinge zu ungarischen Grenzübergängen gebracht. Nach Angaben der Polizei vom Samstag trafen am Vortag 7.852 Migranten in Ungarn ein, die meisten von ihnen aus Kroatien.
Die Regierung in Budapest behauptet, die Aktion sei nicht abgesprochen gewesen. Der designierte Kabinettschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Antal Rogan, kündigte an, Ungarn werde den Beitritt des EU-Nachbarn Kroatien zur Schengen-Zone blockieren.
Die Flüchtlinge wurden mit Bussen zu den Grenzübergängen Letenye, Beremend und Gyekenyes gebracht. Ein Zug transportierte fast 1.000 Flüchtlinge in den ungarischen Grenzbahnhof Magyarboly. Nach ungarischer Darstellung wurden 40 kroatische Polizisten, die den Zug begleiteten, entwaffnet. Der Zugführer sei festgenommen worden.
Die ungarischen Behörden brachten die Flüchtlinge zu Lagern nahe der österreichischen Grenze. Dabei handelt es sich um offene Einrichtungen, so dass sich viele Migranten sofort auf den Weg in Richtung Österreich machten.
dpa/jp - Bild: Elvis Barukcic (afp)