Die Vereinten Nationen ehren den humanitären Einsatz einer afghanische Lehrerin für geflohene Mädchen mit dem renommierten Nansen-Flüchtlingspreis. In einem Aufnahmelager in pakistanischen Mianwali habe die 49-jährige Aqeela Asifi rund 1.000 afghanischen Mädchen den Zugang zur Grundschulbildung ermöglicht, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag in Genf.
Angesichts des Mangels an Ressourcen im Lager Kot Chandana sowie kultureller Barrieren sei der Einsatz der seit 1992 im Exil lebenden Pädagogin "eine herausragende Leistung". Die seit Jahrzehnten andauernden bewaffneten Konflikte in Afghanistan haben laut UNHCR zur langwierigsten Flüchtlingskrise der Welt geführt.
Derzeit lebten noch mehr als 2,6 Millionen Menschen aus Afghanistan im Exil. Mehr als die Hälfte von ihnen seien Kinder. "Menschen wie Aqeela Asifi verstehen, dass die Flüchtlingskinder von heute die Zukunft ihrer Länder und somit die Zukunft der gesamten Welt bestimmen werden", erklärte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres.
Benannt wurde der 1954 gestiftete Preis, der mit 100.000 Dollar (rund 88.000 Euro) dotiert ist, nach dem norwegischen Polarforscher und ersten internationalen Flüchtlingskommissar Fridtjof Nansen. Das Preisgeld ist für humanitäre Projekte bestimmt.
dpa/sh