Tausende Flüchtlinge haben in der Nacht zum Freitag erneut die ungarisch-österreichische Grenze passiert. Bis Freitagvormittag trafen nach Angaben der Polizei knapp 3.700 Menschen in Nickelsdorf ein. Sie kamen mit Zügen an und passierten dann die Grenze. Aus Sicherheitsgründen wurde der Grenzübergang auf der Ostautobahn A4 für den Verkehr gesperrt. Einige Migranten hatten sich zu Fuß auf die Autobahn Richtung Wien begeben. Wie lange die Sperre aufrecht erhalten bleibt, ist unklar.
Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic erklärte, die wachsende Zahl an Flüchtlingen werde zu einem immer größeren Problem. Am Donnerstag seien 5.500 Personen registriert worden, mehr als doppelt so viele wie sonst an einem Tag. Vor allem die Situation an der mazedonisch-serbischen Grenze ist angespannt.
UNO plädiert für Erstaufnahmezentren
Zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms sollte die Europäische Union nach Ansicht der UNO große Erstaufnahmezentren errichten. Wie das Hochkommissariat für Flüchtlinge in Genf mitteilte, sollten solche Einrichtungen in Griechenland, Italien und Ungarn entstehen.
Das Vorhaben der EU, insgesamt 160.000 Migranten auf die 28 Mitgliedsstaaten zu verteilen, sei ein Schritt in die richtige Richtung.
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