Trotz der dramatisch wachsenden Zahl von Flüchtlingen in Europa will Polen keine zusätzlichen Migranten aufnehmen. Regierungschefin Ewa Kopacz betonte nach einer Sitzung des Krisenrats zu Flüchtlingen, Polen bleibe bei der Aufnahme von 2000 Menschen. "Ich werde keine Maßnahmen ergreifen, die unser Leben und die wirtschaftliche oder soziale Sicherheit des Landes und unserer Bürger destabilisieren könnten", sagte sie am Samstag in Warschau. Polen lehnt verpflichtende Aufnahmequoten ab und wird vor allem von westeuropäischen Staaten für seine Haltung kritisiert.
Auch in Polen selbst wird zunehmend Kritik laut. In einem Kommentar der linksliberalen polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" wurde am Samstag das mangelnde Engagement der Warschauer Regierung bei der Hilfe von Flüchtlingen als "Schande" verurteilt.
Unterdessen warnte der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Klaus in einer Petition vor Gefahren für die innere Sicherheit des Landes durch die Aufnahme von Flüchtlingen. "Masseneinwanderung stellt eine große Bedrohung für die Stabilität Europas und der Mitgliedstaaten der Europäischen Union dar", hieß es darin. Außerdem wird in der Petition an die tschechische Regierung von "Gefahren aus der künstlichen Vermischung unterschiedlicher Völker, Kulturen und Religionen" gewarnt.
dpa/rkr