Vor dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg haben Deutschland, Frankreich und Italien gemeinsam Reformen in der europäischen Asylpolitik angemahnt. In einem gemeinsamen Brief an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini dringen die drei Länder auf schnellere Asylverfahren, eine größere Solidarität unter den EU-Ländern und eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen. Luxemburgs Regierung sprach sich für eine europäische Flüchtlingsbehörde aus. Die EU-Außenminister treffen sich am Freitag in Luxemburg.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen prüft unterdessen Maßnahmen gegen Schleuser. Nach Angaben des russischen UN-Botschafters Witali Tschurkin steht ein Resolutionsentwurf zur Debatte, der einen EU-Einsatz gegen Schleuser auf dem Mittelmeer erlauben würde - allerdings nur in internationalen Gewässern. Die internationalen Schiffsverbände könnten dann nicht nur in internationalen Gewässern, sondern auch direkt vor der Küste Libyens nach Schleppern suchen, die Flüchtlinge in oft nicht seetüchtigen Booten auf die lebensgefährliche Fahrt schicken.
Erst am Mittwoch sind wieder zwei Flüchtlingsboote auf dem Weg von der türkischen Küstenstadt Bodrum zur griechischen Ferieninsel Kos gesunken. Rettungskräfte bargen zwölf Leichen, ein kleiner Junge aus Syrien war tot an den Strand von Bodrum gespült worden.
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