Mit einer großen Militärparade hat Vietnam den 70. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung gefeiert. Mehr als 30.000 Soldaten und Zivilisten marschierten vor tausenden Schaulustigen am Mausoleum von Partisanenführer Ho Chi Minh in der Hauptstadt Hanoi vorbei. Es steht genau dort, wo Ho am 2. September 1945 die Unabhängigkeit von Frankreich erklärte. Er bildete eine kommunistische Regierung. Die Partei regiert bis heute.
Nach dem Sieg gegen die Franzosen wurde Vietnam geteilt. Die Amerikaner unterstützten das anti-kommunistische Regime im Süden und kämpften aktiv in Vietnam gegen die kommunistischen Kräfte. Die Kämpfe endeten erst 30 Jahre später mit dem Fall von Saigon, heute Ho-Chi-Minh-Stadt, der Hauptstadt des Südens.
Vor einer Menschenmenge aus Ministern, ausländischen Botschaftern und Zivilisten lobte Vietnams Präsident Truong Tan Sang den "enormen" Fortschritt des Landes. Er kritisierte jedoch Bürokratie und Korruption in Teilen der Parteikader. Dadurch sei das Vertrauen der Bevölkerung in Vietnams Kommunistische Partei zurückgegangen, sagte er. Der Präsident äußerte sich auch zum «eskalierenden» Konflikt mit China im Südchinesischen Meer. Das Gebiet wird von beiden Ländern beansprucht.
dpa/fs