Als Reaktion auf den vereitelten Anschlag in einem Thalys-Schnellzug sollen die Zugkontrollen verstärkt und personalisierte Tickets eingeführt werden. Allerdings sollen Bahnreisende auch künftig nicht systematisch kontrolliert werden. Das haben die Innen- und Verkehrsminister bei ihrem Treffen am Samstag in Paris beschlossen.
Innenminister Jan Jambon will dafür eintreten, dass die strengsten Sicherheitsmaßnahmen überall in Europa gelten sollen. Kriminelle suchten sich stets die Schwachstelle aus. Dies gelte es zu vermeiden, sagte Jambon.
Die Zusammenarbeit der Behörden und der Austausch über verdächtige Personen sollen verbessert werden. Die europäischen Innen- und Verkehrsminister vereinbarten, sich weiter über das Thema auszutauschen. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hatte neben den zwei zuständigen EU-Kommissaren auch Kollegen aus Großbritannien, Italien, Spanien, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Luxemburg in Paris empfangen.
Cazeneuve sprach von koordinierten Kontrolloperationen auf ausgewählten Verbindungen. Es solle aber keine systematischen Grenzkontrollen geben. "Die allgegenwärtige Terrorbedrohung versucht unsere Freiheit zu untergraben", sagte Cazeneuve. Dies müsse von den europäischen Staaten entschlossen bekämpft werden.
Ein 25 Jahre alte Angreifer hatte in der vergangenen Woche schwer bewaffnet im Zug von Amsterdam nach Paris das Feuer eröffnet und zwei Menschen schwer verletzt. Der Mann war von Fahrgästen niedergerungen worden.
belga/vrt/dpa/rkr/km - Bild: Alain Jocard/AFP