Angesichts immer neuer Gefechte im Kriegsgebiet Donbass glauben die prorussischen Separatisten nicht an die Umsetzung der geplanten Waffenruhe. "Ohne eine politische Einigung (...) passiert bei uns nichts", sagte Separatistensprecher Andrej Purgin am Samstag in Donezk.
An der ostukrainischen Front stünden Tausende schwer bewaffnete ukrainische Soldaten, teilte er über die Agentur Interfax mit. Bei neuen Kämpfen im Donbass wurden nach Angaben der Militärführung in Kiew zwei Soldaten getötet und drei verletzt.
Die Feuerpause soll am 1. September einen gewaltfreien Beginn des neuen Schuljahres ermöglichen. Vertreter der Konfliktparteien hatten sich am Mittwoch darauf geeinigt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte dazu aufgerufen, die Kämpfe früher einzustellen.
Den nach Autonomie strebenden Separatisten erteilte er indes eine Absage. "Ich wurde vom Volk gewählt, um die Einheit der Ukraine zu wahren, und ich werde alles tun, um die Gebiete (der Separatisten) in die Ukraine zurückzuführen", betonte Poroschenko. Eine geplante Verfassungsreform sehe keinen Sonderstatus für die abtrünnigen Regionen vor, bekräftigte er.
Die Aufständischen kritisierten dies. Ein gesetzlich verankerter Sonderstatus mit mehr Eigenständigkeit für die Gebiete Donezk und Luhansk ist Teil des Minsker Friedensplans.
dpa/rkr/km