Nach dem Tod von bis zu 200 Flüchtlingen bei Schiffsuntergängen vor der Küste Libyens haben Sicherheitskräfte des Landes drei mutmaßliche Schlepper festgenommen. Die Männer seien zwischen 21 und 29 Jahre alt, erklärte das libysche Innenministerium am Samstag. Ihre Festnahme in der Stadt Suwara im Nordwesten des Landes sei nach der Befragung von Überlebenden erfolgt.
Nach Angaben der auf Malta ansässigen Organisation Migrant Report wird den Männern vorgeworfen, mehr als 430 Flüchtlinge auf ein später gekentertes Holzboot gepfercht zu haben. Auf Bildern des Innenministeriums hielten die Beschuldigten Bilder mit ertrunkenen Kindern in der Hand. Es ist einer der wenigen Fälle, in denen die libyschen Behörden gegen Schlepper vorgehen.
Vor der Küste von Suwara waren in dieser Woche zwei Boote mit rund 500 Flüchtlingen an Bord gekentert. Nach Angaben der libyschen Küstenwache kamen dabei rund 200 Menschen um. Der libysche Rote Halbmond sprach von 117 Toten. 198 Menschen seien gerettet worden.
dpa/rkr/km - Bild: Mahmud Turkia/AFP