Ungeachtet neuer Minsker Friedensverhandlungen sind bei neuen Gefechten im Kriegsgebiet Ostukraine mindestens sieben Soldaten getötet und 13 weitere verletzt worden. Die Verluste habe es bei Kampfhandlungen in Marjinka und in der Nähe von Mariupol gegeben, sagte der Sprecher des Präsidialamtes in Kiew, Alexander Motusjanik, am Donnerstag. Das Militär sei massiv und stärker als in den vergangenen Tagen von Panzern und Artillerie der prorussischen Separatisten beschossen worden.
Die Aufständischen berichteten ebenfalls von schwerem Beschuss durch ukrainische Truppen. Eine Frau sei getötet worden. Zudem seien mehrere Menschen verletzt worden.
In der weißrussischen Hauptstadt Minsk dauerten die Verhandlungen für eine am 1. September geplante Waffenruhe an. Zudem ging es nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) um einen Abzug von Waffen. OSZE-Vertreter Alexander Hug äußerte die Hoffnung, dass am 8. September eine entsprechende Vereinbarung unterschriftsreif sei.
Thema in Minsk war außerdem der Austausch von Gefangenen. Beide Seiten hatten am Donnerstag und am Mittwoch je zwölf Gefangene ausgetauscht. Nach Darstellung der Konfliktparteien gibt es 450 Gefangene auf ukrainischer Seite und 150 bei den Separatisten.
US-Präsident Barack Obama hatte zuvor in einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel die Fortschritte der ukrainischen Regierung bei der Umsetzung des Minsker Abkommens gelobt. Nun müsse auch Russland handeln, forderte Obama nach Angaben der US-Regierung.
dpa/est