Der Bewaffnete aus dem Thalys hat den Ermittlern gegenüber angegeben, dass er Passagiere des Hochgeschwindigkeitszugs ausrauben wollte. Der Mann sei erstaunt über den Terrorismus-Vorwurf, sagte die Anwältin Sophie David, die ihn nach eigenen Angaben nach seiner Festnahme betreute, am Sonntag dem Sender BFMTV. Der 25-jährige Marokkaner behaupte auch, dass er weder geschossen noch einen Schuss gehört habe: "Er sagt, dass die Kalaschnikow nicht funktioniert hat."
Das Kalaschnikow-Sturmgewehr und die Pistole, die er im Zug bei sich hatte, will der nach eigenen Angaben obdachlose Mann in einem Park in Brüssel gefunden haben. Er habe die Fahrgäste des Thalys erpressen und anschließend auf ein Fenster schießen wollen, um dadurch flüchten zu können, sagte er nach Davids Angaben.
Nach Darstellung von Innenminister Bernard Cazeneuve hatte der Mann Schüsse abgegeben. Mehrere Fahrgäste rangen ihn nieder. Ein Passagier erlitt bei dem Vorfall eine Schussverletzung, ein weiterer wurde mit einem Cutter-Messer geschnitten.
Premier Michel am Montag in Paris
Premier Michel reist am Montag nach Paris, um Passagiere des Thalys zu treffen. Michel folgt einer Einladung des französischen Präsidenten Hollande. An der für 9.00 Uhr geplanten Begegnung im Elysée-Palast sollten auch die Regierungschefs der Niederlande und Deutschlands teilnehmen. Eine Bestätigung ihrer voraussichtlichen Präsenz steht aber noch aus.