Der Bombenanschlag in Thailands Hauptstadt Bangkok war nach den Worten von Regierungschef Prayuth Chan-ocha der schwerste Angriff, den das Land je erlebt hat. "Sie wollen unsere Wirtschaft und den Tourismus zerstören", sagte Prayuth vor einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts. Die Verantwortlichen würden gefunden, versicherte er. Ex-Armeechef Prayuth führt das Land, seitdem er im Mai 2014 die gewählte Regierung gestürzt hatte.
Bei der Detonation an einer der belebtesten Straßenecken des Einkaufsviertels kamen 20 Menschen um, nicht 22, wie die Behörden bekanntgaben. Identifiziert wurden zunächst fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und ein Singapurer, wie Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd sagte. Ursprünglich hatte es geheißen, unter den Toten sei auch ein Philippiner. Mehrere Dutzend teils schwer Verletzte waren am Dienstag noch in Krankenhäusern.
Die Polizei fahndete nach einem Mann, der mit einem Rucksack zum Tatort gegangen war und das Gelände kurz vor der Detonation ohne Gepäck verließ. Das sei auf dem Video einer der Überwachungskameras zu sehen gewesen, berichtete ein Militärsprecher. Der Mann habe nicht wie ein Thailänder ausgesehen, hieß es.
Über die Hintergründe der Tat lagen keinerlei Erkenntnisse vor. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.
Granate auf Passanten geworfen
Am Dienstagmorgen ist ein weiterer Sprengsatz in der Nähe einer Metrostation explodiert. Ein Unbekannter soll dabei eine Granate von der zentralen Taksin Brücke auf Passanten geworfen haben. Zeugen berichteten, die Granate sei von der Brücke ins Wasser geschleudert worden und explodiert. Verletzt wurde niemand. (belga/cd)
dpa/cd/km - Bild: Christophe Archambault/AFP