Die ersten syrischen Flüchtlinge sind am frühen Sonntagmorgen auf der griechischen Ägäis-Insel Kos an Bord des Schiffes "Eleftherios Venizelos" gegangen. Das teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Das Schiff diene zur Registrierung und für die zeitweilige Unterbringung der Bürgerkriegsflüchtlinge.
Die Fähre war am Freitag im Hafen der Ferieninsel vor Anker gegangen. Das Schiff soll bis zu 2.500 Flüchtlingen für etwa zwei Wochen eine provisorische Unterkunft bieten.
Die griechischen Behörden hatten aus Sicherheitsgründen entschieden, dass nur Syrer auf dem Schiff untergebracht werden. Damit sollte verhindert werden, dass Streitigkeiten zwischen Flüchtlingen verschiedener Nationalitäten ausbrechen. Am Samstag hatten sich nach Rundfunkberichten etwa 50 Afghanen, Iraker und Pakistaner eine Schlägerei vor der Polizeistation von Kos geliefert.
Der Zustrom von Flüchtlingen hält auch auf anderen Inseln an. Auf Lesbos gingen mehr als 300 Flüchtlinge an Land. Auf dem vor der türkischen Küste gelegenen Eiland warteten bereits Hunderte darauf, mit einem Schiff auf das griechische Festland fahren zu können. Die meisten von ihnen waren registriert worden und durften die Insel verlassen. Da die Fähren wegen der Reisesaison jedoch größtenteils ausgebucht waren, gab es kaum Tickets für die Fahrt nach Piräus bei Athen.
dpa/est/fs - Bild: Louisa Gouliamaki (afp)