Das Parlament in Athen hat am Freitagmorgen das neue Hilfsprogramm mit den damit verbundenen Sparauflagen gebilligt. Nach einer mehr als siebenstündigen nächtlichen Debatte votierten 222 der 297 anwesenden Abgeordneten in namentlicher Abstimmung mit "Ja" und 64 mit "Nein". Elf Parlamentarier enthielten sich der Stimme.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor eindringlich um Zustimmung zum neuen Hilfsprogramm geworben. Zahlreiche Abgeordnete der Koalition stimmten aber dagegen. Wie Mitarbeiter des Regierungschefs mitteilten, stünden nur noch 118 der 162 Abgeordneten der Koalition hinter Tsipras. Damit verfüge er nicht mehr über die für eine Minderheitsregierung nötige Mehrheit von 120 Parlamentariern.
Den Mitarbeitern zufolge will Tsipras nach der Auszahlung der ersten Tranche der Finanzhilfe vor dem Parlament erscheinen und die Vertrauensfrage stellen.
Euro-Finanzminister wollen über neue Hilfen entscheiden
Die Finanzminister der Euro-Staaten beraten am Nachmittag bei einem Sondertreffen über neue Milliardenhilfen für Griechenland. Sie sollen dabei entscheiden, ob Griechenland in den kommenden drei Jahren weitere bis zu 86 Milliarden Euro erhalten kann. Die konkrete Frage ist, ob die von Experten ausgehandelten Spar- und Reformzusagen den Euro-Staaten genügen, um Griechenland weitere Kredite zu gewähren.
dpa/est/km - Bild: Louisa Gouliamaki/AFP