Griechenland schickt eine Fähre als Notunterkunft für Flüchtlinge zur Insel Kos, um die dramatische Versorgungslage dort zu verbessern. "Wir haben beschlossen, sofort ein Schiff nach Kos zu schicken", hieß es in einer Erklärung des griechischen Staatsministers Alekos Flambouraris am Mittwoch. An Bord der Fähre sollten etwa 2000 bis 2500 Menschen aufgenommen und versorgt werden. Die Migranten sollen dort auch registriert werden, hieß es. "Wir hoffen, dass die EU zur Handhabung dieser immer größer werdenden humanitären Krise beitragen wird", erklärte Flambouraris weiter.
Auf der Ferieninsel Kos waren in den vergangenen Tagen nach offiziellen Angaben mehr als 7000 Migranten angekommen. Die Behörden sind damit überfordert, weshalb die Menschen seit Tagen im Freien schlafen und tagsüber unter der heißen Sonne ausharren. Es kam zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei, die mit dem Ansturm der Menschen nicht fertig wird. Humanitäre Organisationen bezeichneten die Lage auf Kos als chaotisch. Ähnlich ist die Situation auch auf anderen Inseln der Ostägäis, etwa auf Samos, Lesbos und Chios.
Fähre bringt Asylbewerber nach Athen
Unterdessen hat eine zweite Fähre rund 1.300 Migranten von der griechischen Ferieninsel Kos in die Hauptstadt Athen gebracht. Die Insassen sagten im griechischen Fernsehen, sie wollten weiter nach Westeuropa reisen. Im Tagesverlauf werden weitere Migranten von anderen Inseln der Ägäis erwartet.
dpa/est - Bild: Angelos Tzortzinis/AFP