Nach dem neuen Schiffbruch im Mittelmeer suchen die Rettungskräfte am Unglücksort weiter nach möglichen Vermissten. Die Marine hatte am Mittwoch 54 Menschen von einem Schlauchboot gerettet. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sprechen von rund 120 Menschen an Bord. 66 Menschen werden noch vermisst. Die Menschen an Bord stammten vor allem aus Mali, dem Senegal, Nigeria und Gambia.
Ihr Boot war am Montag in Libyen gestartet, kurz darauf geriet es in Seenot. Ein Hubschrauber der Marine hatte das Boot entdeckt. Die Einsatzkräfte warfen Rettungsinseln ab, wenig später eilte ein Schiff der Marine den Menschen zu Hilfe. Ein Hubschrauber entdeckte später noch zwei weitere Flüchtlinge im Meer.
Erst vergangene Woche waren bei einem Schiffsunglück im Mittelmeer vermutlich Hunderte Menschen ertrunken. Etwa 200 Migranten wurden am Dienstag noch immer vermisst, nachdem ihr völlig überladenes Boot vor sechs Tagen wenige Seemeilen vor der libyschen Küste gekentert war. 373 Menschen hatten die Retter in Sicherheit bringen können. Nach Angaben der IOM waren bis Anfang August in diesem Jahr bereits 2.000 Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Die Route von Libyen nach Italien ist dabei die mit Abstand tödlichste.
dpa/sh - Bild: Marina Militaire (afp)