Bei türkischen Luftangriffen auf Stellungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak sind nach einem Medienbericht bislang 390 PKK-Kämpfer getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Sonntag unter Berufung auf anonyme türkische Sicherheitsquellen, 400 PKK-Kämpfer seien seit Beginn der Luftschläge vor gut zwei Wochen verletzt worden.
Unter den Toten seien die Anführerin der PKK-Frauenorganisation, rund 30 Kämpferinnen sowie ein PKK-Bataillonskommandeur. Offizielle Angaben der Regierung oder der PKK gab es dazu allerdings nicht.
Der Co-Vorsitzende der pro-kurdischen Partei HDP, Selahattin Demirtas, forderte die türkische Regierung und die PKK zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf. Die PKK müsse sich wieder an den Waffenstillstand halten. Zugleich müsse die Regierung ihre militärischen Operationen beenden und sich zu Verhandlungen bereiterklären. Die gesamte Gesellschaft erwarte das.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu begrüßte den Aufruf. Er sagte am Samstag bei einem Besuch in der südosttürkischen Stadt Sanliurfa laut Anadolu, seine Regierung unterstütze keine Gewalt, werde aber die Ermordung von Sicherheitskräften nicht hinnehmen.
Am Samstagabend wurde bei einem PKK-Angriff in der südosttürkischen Provinz Mardin ein Soldat getötet, wie Anadolu meldete. Ein Polizist sei an seinen Verletzungen gestorben, die er bei einem PKK-Angriff am Freitag in der Provinz Sirnak erlitten habe. Seit Beginn der Eskalation des Konflikts zwischen der PKK und der Regierung am 22. Juli wurden bei Anschlägen und Gefechten in der Türkei mehr als 30 Menschen getötet, die meisten davon Angehörige der Sicherheitskräfte.
dpa/fs/km