Drei Jahre nach seinem Amoklauf in einem Kino in der US-Stadt Aurora mit 12 Toten und 70 Verletzen ist James Holmes der Todesstrafe entgangen. Stattdessen soll der 27-Jährige für den Rest seines Lebens hinter Gitter. Nach mehr als sechsstündigen Beratungen über zwei Tage hatte sich die Jury nicht auf eine Strafe für Holmes einigen können. Es sei nicht möglich gewesen, die Meinungsverschiedenheiten zu lösen, zitierte CNN am Samstag eine Frau aus der Jury. Um die im Bundesstaat Colorado kaum noch angewendete Todesstrafe zu verhängen, wäre eine einstimmige Entscheidung der zwölf Geschworenen notwendig gewesen.
Vielen Angehörigen der Opfer fiel es schwer, das Jury-Urteil zu akzeptieren. "Das ist keine Gerechtigkeit", zitierte CNN den Großvater der getöteten Veronica Moser Sullivan. "Er lebt, er atmet. Unsere Liebsten sind tot." Einige betroffene Familien hätten Holmes sterben sehen wollen, schrieb CNN unter Berufung auf Sandy Philipps, die bei dem Blutbad ihre Tochter verloren hatte. Für sie und ihren Mann sei die Todesstrafe nicht entscheidend gewesen. "Heute fiel es mir schwer, das Urteil für die anderen Familien zu akzeptieren", wurde Philipps von Medien zitiert. Viele Familien seien sehr aufgebracht, sagte sie.
Holmes hatte im Juli 2012 zwölf Menschen in dem Kino erschossen und 70 zum Teil schwer verletzt. Er nahm das Strafmaß ohne Regung zur Kenntnis. Holmes Eltern äußerten sich zunächst nicht öffentlich zu dem Urteil. In einer Pressemitteilung ließen sie ihre Anwältin Lisa Damiani erklären, dass sie den Vorfall ebenso wie das enorme Leid und den Verlust der Opfer und Familien zutiefst bedauerten, wie CNN berichtete.
dpa/fs/km