Nach einer der stressigsten Phasen seiner beiden Amtszeiten hat US-Präsident Barack Obama seinen zweiwöchigen Sommerurlaub auf der Atlantikinsel Martha's Vineyard begonnen. Gemeinsam mit seiner Frau Michelle, Tochter Sasha sowie seinen Beraterinnen Susan Rice und Valerie Jarrett verließ er das Weiße Haus am Freitag im Präsidentenhubschrauber Marine One.
Als Präsident ist es bereits sein sechster Urlaub auf der mondänen Insel vor der Küste Neuenglands im Staat Massachusetts. Nur während des Wahlkampfs für seine Wiederwahl im Jahr 2012 fuhren die Obamas nicht auf die Insel. Für die kommenden zwei Wochen stehen für den Weltpolitiker nun vor allem Golfen, Schwimmen, Radfahren und Zeit mit seiner Familie auf dem Programm.
Laut Lokalmedien wohnen die Obamas wie im vergangenen Jahr in einem Haus in Chilmark am Ende einer Privatstraße. Berichten zufolge verfügt das 750 Quadratmeter große Domizil über 17 Zimmer, Pool, Basketball- und Tennisplatz sowie Meerblick. Öffentliche Termine sind bis zur am 23. August geplanten Rückkehr in die Hauptstadt nicht geplant.
Bei Besuchen im Restaurant oder Shopping-Touren dürfte der Präsident im Urlaub wieder von Schaulustigen umringt sein. Da Obama Teile der sonst ruhigen Ferieninsel durch eine einfache Fahrradtour oder einen Ausflug in helle Aufregung versetzen kann, gab es in den vergangenen Jahren auch verärgerte Stimmen von Anwohnern.
Aus dem politischen Alltagsgeschäft hält Obama sich - zumindest öffentlich - während dieses Urlaubs in der Regel heraus. Vergangenes Jahr wurden seine Ferien allerdings durch den Tod des Journalisten James Foley unterbrochen, der von Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geköpft worden war. Auch wegen der Proteste in Ferguson nach dem Tod des schwarzen Michael Brown durch einen weißen Polizisten unterbrach Obama seinen Urlaub kurzfristig und kehrte nach Washington zurück.
Diesmal werden seine Ferien vom Streit um das iranische Atomabkommen überschattet, das der Kongress noch bis zum 17. September kippen kann. Obama könnte einige Zeit im Urlaub auch dafür verwenden, Abgeordnete und Senatoren anzurufen, um sie vom Nutzen der Vereinbarung zu überzeugen.
dpa/km - Bild: Saul Loeb/AFP