Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten in Syrien 230 Menschen entführt - unter ihnen mindestens 60 Christen. Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag meldete, wurden die Menschen von den Dschihadisten in der Stadt Al-Karjatain der Provinz Homs im Zentrum Syriens verschleppt.
Aus syrischen Regierungskreisen verlautete, dass unter den Geiseln 45 Frauen und 19 Kinder seien. Laut den Menschenrechtsbeobachtern tragen die Dschihadisten Namenslisten bei sich von Personen, die sie gefangen nehmen wollen.
IS-Milizen hatten Al-Karjatain am späten Mittwochabend erobert und Regierungstruppen aus der Stadt gedrängt. Bereits vor mehr als zwei Monaten war im Umland der Ortschaft ein christlicher Priester von IS-Kämpfern entführt worden. Über sein Schicksal sei nach wie vor nichts bekannt, hieß es.
Mehr als 240.000 Tote
Im syrischen Bürgerkrieg sind seit dessen Beginn im März 2011 nach Zahlen der Beobachtungsstelle 240.381 Menschen ums Leben gekommen. Wie die in Großbritannien ansässige Organisation am Donnerstag mitteilte, waren darunter 71.781 Zivilisten. Es seien 11.964 Kinder getötet worden.
Die Verlustzahlen der Rebellen gab die Beobachtungsstelle mit 42.384 an. Von den in Syrien kämpfenden ausländischen Dschihadisten hätten 34.375 im Bürgerkrieg ihr Leben gelassen. Im Konflikt seien 50.570 syrische Soldaten und 33.839 Kämpfer ihrer ausländischen Alliierten ums Leben gekommen. 3225 Tote seien nicht identifiziert.
dpa/belga/est/km