Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin und Chinas Staatspräsident Hu Jintao zählen für die Journalistenorganisation 'Reporter ohne Grenzen' zu den weltweit 40 größten Feinden der Pressefreiheit.
In ihrem Bericht zum Internationalen Tag der Pressefreiheit heute nennt die Organisation zudem Gruppen wie die israelischen Sicherheitskräfte, die baskische Untergrundorganisation ETA und die italienische Mafia. Auch Tunesiens Staatschef Zine el Abidine Ben Ali oder Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko sind vertreten.
"Egal ob Präsidenten, Minister, Stabschefs, Religionsführer oder die Köpfe von bewaffneten Gruppen - diese Feinde der Pressefreiheit haben die Macht, Journalisten zu zensieren, einzusperren, zu kidnappen, zu foltern und in den schlimmsten Fällen zu töten", kommentiert 'Reporter ohne Grenzen' (ROG) die neue Liste.
Nach Angaben der Organisation wurden 2010 bereits neun Journalisten getötet, rund 170 sitzen im Gefängnis.
Tag der Pressefreiheit: Erklärung von Windhoek
Der Internationale Tag der Pressefreiheit wurde am 20. Dezember 1993 von der UN-Vollversammlung ausgerufen und auf den 3. Mai festgelegt. Die Initiative kam von der UN-Unterorganisation Unesco und Reporter ohne Grenzen.
Am 3. Mai 1991 war in der namibischen Hauptstadt Windhoek bei einem Unesco-Seminar zur Förderung einer unabhängigen und pluralistischen Presse eine Erklärung zur Pressefreiheit verabschiedet worden. Darin wird die Zensur als eine
schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte angeprangert. Die Botschaft von Windhoek lautet, dass jeder Journalist überall auf der Welt das Recht haben müsse, frei und ohne Angst zu berichten.
Der Tag der Pressefreiheit erinnert auch an die Verletzung von Informations- und Freiheitsrechten in vielen Staaten der Welt. Seit 1997 verleiht die Unesco (die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation) an diesem Tag den Guillermo-Cano-Preis zum Gedenken an den ermordeten kolumbianischen Journalisten.
In diesem Jahr wurde die mit 25.000 US-Dollar (knapp 18.700 Euro) dotierte Auszeichnung der chilenischen Journalistin Mónica González Mujica für ihren Kampf gegen die frühere Diktatur in ihrer Heimat zuerkannt.
dpa/km