Nach dem Fund eines Flügel-Wrackteils auf La Réunion will Frankreich die Suche nach möglichen anderen Teilen von Malaysia-Airlines-Flug MH370 verstärken. Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian kündigte an, ein Flugzeug solle den Bereich vor der Insel im Indischen Ozean von diesem Freitag an absuchen. Auch französische Marineeinheiten in der Region sollten eingebunden werden. Zudem kündigte Paris den Einsatz von Polizeikräften La Réunions auf der Insel sowie vor der Küste an. Jede Entdeckung solle unmittelbar in die Untersuchung einfließen.
Die vergangene Woche auf der Tropeninsel angeschwemmte Flügelklappe wird in einem Labor bei Toulouse untersucht. Malaysia erklärte, das Wrackteil gehöre zum Flug MH370. Die französische Justiz spricht von einer "sehr starken Vermutung".
Angehörige chinesischer Passagiere protestieren in Peking
Etwa 30 Angehörige chinesischer Passagiere des verschollenen Malaysia-Airlines-Fluges MH370 haben in Peking erneut ihrem Ärger über Malaysias Regierung Luft gemacht. Sie hatten Aufklärung über den Fortgang der Ermittlungen von einem Regierungsvertreter verlangt. Doch sie trafen im Büro von Malaysia Airlines nur einen Mitarbeiter der Fluggesellschaft und einen Übersetzer an.
Sie wollten persönlich über die Untersuchung der Flügelklappe informiert werden, die vergangene Woche im Indischen Ozean gefunden worden war. "Wir wollen von einem Regierungsbeamten über die Untersuchungsergebnisse informiert werden, nicht einem Firmenvertreter", sagte Wen Wancheng, dessen Sohn unter den 239 Menschen an Bord des Flugzeugs war.
Angehörige der 153 Chinesen an Bord misstrauen der malaysischen Regierung und vermuten einen Komplott. Viele halten an dem Glauben fest, dass ihre Verwandten noch leben. Die Gruppe will am Freitag zu weiteren Protesten zur malaysischen Botschaft ziehen.
Flug MH370 war am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radarschirm verschwunden.
dpa/est/km - Bild: Greg Baker/AFP