Nach dem fehlgeschlagenen Bombenattentat am Times Square konzentriert sich die Fahndung auf einen etwa 40 Jahre alten weißen Mann. Nach Angaben der New Yorker Polizei gibt es Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen der Gesuchte ein auffälliges Verhalten zeige.
Der Mann habe kurz nach dem gescheiterten Anschlag in einer Gasse hinter dem Times Square sein Hemd gewechselt und sich immer wieder nach allen Seiten umgeschaut.
Unterdessen ergaben Untersuchungen, dass es sich bei dem im Tatfahrzeug gefundenen Pulver um nicht-explosiven Dünger handelte. Dennoch hätte die Bombe einen beträchtlichen Feuerball erzeugen und Menschenleben bedrohen können, sagte New Yorks Polizeichef Ray Kelly. Seine Beamten seien auf dem Weg in einen kleinen Ort in Pennsylvania, um weitere Informationen über den Verdächtigen einzuholen.
Zweifel an Bekennervideo
Nicht bewahrheitet haben sich nach Angaben des Polizeichefs erste Hinweise, dass eine internationale Terrororganisation hinter der Autobombe stecken könnten. Eine pakistanische Talibangruppe hatte sich in einem Internet-Video zu dem Anschlag bekannt und ihn als Vergeltung für den Tod zweier Islamistenführer Mitte April bezeichnet.
Das auf die Beobachtung terroristischer Aktivitäten spezialisierte IntelCenter meldete jedoch Bedenken an. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass der Anschlag wirklich innerhalb so kurzer Zeit nach dem Tod der Islamistenführer geplant und umgesetzt wurde, hieß es. Auch Korrespondenten in Pakistan äußerten Zweifel an der Täterschaft der Taliban.
Der Täter hatte am Samstagabend gegen 18.30 Uhr Ortszeit einen Geländewagen mit laufendemMotor am Times Square abgestellt und das Weite gesucht. Die Bombe in dem Fahrzeug hatte er offensichtlich entzündet, aber nicht zur Explosion gebracht.
US-Präsident Barack Obama lobte die "schnelle undentschlossene" Reaktion in New York auf den Anschlagsversuch. Die US-Regierung werde alle nötigen Schritte unternehmen, um die Bevölkerung zu beschützen und das Verbrechen aufzuklären, sagte Obama während eines Besuchs in der Ölpest-Region am Golf von Mexiko.
dpa/sh/km