Mit Blick auf den Flüchtlingsandrang am Ärmelkanaltunnel in Nordfrankreich hat die EU-Kommission die "starke Zusammenarbeit" zwischen Paris und London gelobt. Die EU stehe bereit, um zu helfen, teilte der für Flüchtlinge zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos am Dienstagabend in Brüssel mit.
Zuvor hatte Avramopoulos Telefonate mit der britischen Innenministerin Theresa May und ihrem französischen Amtskollegen Bernard Cazeneuve zur Lage im nordfranzösischen Calais geführt. Dort versuchen Flüchtlinge in großer Zahl, in den Eurotunnel zu kommen und so nach Großbritannien zu gelangen.
"Zu diesem Zeitpunkt haben weder Frankreich noch das Vereinigte Königreich zusätzliche Unterstützung angefordert und ich habe volles Vertrauen in ihre Fähigkeit, mit der Situation umzugehen", teilte Avramopoulos mit. EU-Stellen stünden bereit, um bei der Registrierung von Flüchtlingen und bei Asylverfahren zu helfen.
Der EU-Politiker bestätigte zudem, dass die EU-Kommission nun eine erste Rate von 20 Millionen Euro aus einem Asylfonds für Frankreich freigebe. Bis 2020 soll Paris aus diesem Topf insgesamt 266 Millionen Euro erhalten. Französische Programme zur Verwendung des Geldes waren nach Angaben aus EU-Kreisen zwar schon im März genehmigt worden, allerdings habe die Regierung bislang keine Behörde benannt, die über die Mittel verfügen sollte. Dies sei am Dienstag geschehen, daher könne die erste Rate nun überwiesen werden.
dpa/est/km - Bild: Philippe Huguen/AFP