Ein Marokkaner ist erstickt, als er in einem Koffer versteckt auf das spanische Festland gelangen wollte. Wie die Polizei am Montag mitteilte, starb der 27-Jährige an Bord einer Fähre, die von der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla zur Hafenstadt Almería in Südostspanien fuhr. Ein 34 Jahre alter Bruder des Marokkaners hatte den Koffer in seinem Auto versteckt.
Als er nach fünfstündiger Überfahrt kurz vor der Ankunft des Schiffes in Almería zu seinem Wagen auf das Parkdeck ging, stellte er fest, dass sein jüngerer Bruder nicht mehr atmete. Er alarmierte die Besatzung der Fähre. Wiederbelebungsversuche scheiterten. Der 34-Jährige wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung festgenommen.
Bei Melilla hinderte die marokkanische Polizei am Montag etwa 400 afrikanische Flüchtlinge daran, auf das Gebiet der spanischen Exklave zu gelangen. Wie die spanischen Behörden mitteilten, stoppten die Sicherheitskräfte des nordafrikanischen Landes die Flüchtlinge vor dem Erreichen der Grenzbefestigungen. In den vergangenen Monaten hatte es bei Melilla kaum Versuche gegeben, illegal nach Spanien zu gelangen. Der letzte Massenansturm auf die Grenzzäune war im Mai registriert worden.
dpa/dop - Illustrationsbild: Laurie Dieffembacq (belga)