Nach der Atomeinigung zieht der Iran die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den USA in Betracht, die Anerkennung Israels bleibt jedoch ausgeschlossen. Die neue außenpolitische Doktrin von Präsident Hassan Ruhani beinhalte eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Staaten. "Die Ausnahme ist das zionistische Regime, weil wir dieses Regime weiterhin nicht anerkennen werden", sagte Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawanchi am Samstag.
Der Iran hatte jüngst mit den USA und den anderen UN-Vetomächten sowie Deutschland eine Vereinbarung geschlossen, die ihm das Recht auf ein ziviles Atomprogramm zugesteht, den Aufbau einer Atomstreitmacht aber verwehrt. Im Zuge der Verwirklichung sollen gegen den Iran gerichtete Wirtschaftssanktionen fallen.
"Die Umsetzung des Atomabkommens wird zeigen, ob der Wille zu einer Verbesserung seitens der USA vorhanden ist, um auch die anderen Probleme zu lösen", sagte Tacht-Rawanchi. Priorität bleibe jedoch die Verbesserung der Beziehungen zu den Nachbarländern und den EU-Staaten, sagte der Vizeminister und Mitglied des iranischen Atomteams im Interview des Nachrichtenportals Khabar-Online.
Nach der Atomeinigung hatte die EU auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Iran und Israel gehofft, zumindest auf Irans Anerkennung des israelischen Staates. Teheran hat jedoch mehrmals betont, dass eine Anerkennung Israels auch nach der Einigung nicht in Frage komme. Israel hat sich dem Atomabkommen hartnäckig widersetzt und versucht, es über den US-Kongress noch zu kippen.
dpa/fs - Bild: Handout (afp)