Der britische Premierminister David Cameron hat mit dem französischen Präsidenten François Hollande über den Umgang mit den Flüchtlingen am Ärmelkanaltunnel in Calais beraten. Beide drückten ihre Sorge aus über "unmittelbare Sicherheitsherausforderungen", teilte Camerons Büro am Freitagabend nach einem Telefonat der beiden Politiker mit. Sie bekräftigten demnach, eng zusammenzuarbeiten, um die Probleme anzugehen, die illegale Migration aufwerfe.
Cameron informierte demnach Hollande über die Maßnahmen, die nach einer Sitzung des britischen Sicherheitskabinetts in die Wege geleitet wurden. In den kommenden Tage sollten Minister beider Länder ihre Gespräche über mögliche zusätzliche Maßnahmen fortführen, die zu einer weiteren Verbesserung der Lage führen könnten.
Die britische Regierung hatte zuvor angekündigt, die französischen Sicherheitskräfte in Calais unter anderem mit zusätzlichen Zäunen und Spürhunden zu unterstützen.
In der Nacht auf Freitag hatten erneut Hunderte Migranten in Calais versucht, durch den Eurotunnel illegal nach Großbritannien einzureisen. Es waren jedoch deutlich weniger Flüchtlinge als üblich. Das geht aus Polizeiberichten hervor. Demnach hätten 300 Menschen versucht auf das Eurotunnel-Gelände zu kommen - noch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren es 1.000 Flüchtlinge gewesen.
Noch immer befinden sich mehr als 800 Menschen in einer wilden Zeltstadt vor dem Gelände des Ärmelkanaltunnels.
dpa/sd - Bild: Philippe Huguen (afp)