Europas Tunnel sind so sicher wie noch nie. Beim neuesten ADAC-Tunneltest bewerteten die Fachleute 14 von 20 Röhren mit "sehr gut", alle übrigen schnitten mit "gut" ab. Die neueste Untersuchung sei so gut ausgefallen, dass der Autoclub bis auf weiteres keine neuen Tests mehr vornehmen werde, teilte der ADAC mit.
1999 hatten verheerende Brände im Mont-Blanc- und im Tauerntunnel mit insgesamt 51 Toten für Schlagzeilen gesorgt. Der ADAC legte wenig später seinen ersten Tunneltest vor. Insbesondere seit Inkrafttreten einer EU-Richtlinie zu Mindestanforderungen an die Sicherheit von Tunneln fünf Jahre später hätten sich die Ergebnisse stetig verbessert.
In den Tests wurden insgesamt 400 Tunnel in 21 europäischen Ländern untersucht. 2009 gab es erstmals kein negatives Ergebnis. Geprüft wurden unter anderem Brandschutz, Lüftung, Beleuchtung sowie Flucht- und Rettungswege. Am besten schnitt bei dem aktuellen Test der deutsche Tunnel Berg Bock auf der A71 Erfurt-Schweinfurt bei Suhl in Thüringen ab. Dort gibt es sogar eine eigene Tunnelfeuerwehr.
Schlusslicht wurde - mit Note "gut" - der Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A2 Basel-Chiasso. Aber man könne kaum von besten und schlechtesten Tunneln sprechen, die Ergebnisse lägen nah beieinander, hieß es vom ADAC. Der Gotthard-Tunnel ist mit 17 Kilometern sehr lang und hat nur eine Röhre. Darin gibt es Gegenverkehr - Kollisionsgefahr. Viele Lastwagen, rund 17.500 Fahrzeuge pro Tag und lange Steigungen vor dem Tunnel tragen ebenfalls zu einem potenziell hohen Risiko bei.
Von 14 nachgetesteten Tunneln schnitten neun dieses Mal besser ab. Die übrigen seien schon vorher so gut gewesen, dass es kaum eine Steigerung geben konnte. Das Testergebnis sei ein "brillanter Abschluss all der Anstrengungen, die seit 2004 in Europa unternommen wurden." Die EU, die Mitgliedsstaaten und die Betreiber hätten immense Investitionen getätigt.
dpa/fs/km - Bild: Karl Mathis/AFP