Die Taliban haben nach Regierungsangaben am Dienstag einen Bezirk in der nordafghanischen Provinz Kundus sowie mindestens 80 Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht. Zuvor hatten sie sich stundenlange Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert. Dutzende Taliban-Kämpfer hätten den Bezirk Chan Abad angegriffen, berichtete ein Vertreter der Provinzverwaltung. "Mindestens 14 Bewohner, die gegen die Aufständischen gekämpft haben, wurden getötet oder verletzt. Hunderte Familien wurden vertrieben und fliehen in andere Bezirke", sagte er.
Einen weiteren Bezirk hätten die Taliban am Dienstag in der nördlichen Provinz Sar-i-Pol erobert, berichtete ein örtlicher Fernsehsender. Allerdings teilten Vertreter der Sicherheitsbehörden mit, dass Verstärkung nach Kohistanat entsandt worden und der Bezirk noch immer unter Kontrolle sei. Die Taliban widersprachen dem umgehend und behaupteten, den Bezirk erobert zu haben. Bei den Kämpfen seien mehrere Sicherheitskräfte getötet worden, sagten die Aufständischen.
dpa/rkr/km