Die EU hat gemeinsam mit den USA die bosnischen Serben vor dem geplanten Referendum in Richtung Unabhängigkeit gewarnt. Die von der serbischen Landeshälfte angestrebte Volksabstimmung sei "eine direkte Bedrohung der Souveränität und Sicherheit des Landes als Ganzes", heißt es in einer am Dienstag in Sarajevo veröffentlichten Erklärung der EU-Delegation sowie der Botschafter Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und der USA: "Das kann nicht hingenommen werden", heißt es dort weiter.
Das Parlament des bosnischen Landesteils diskutierte am Dienstag in Banja Luka über ein Referendum, mit dem das Oberste Gericht von Bosnien-Herzegowina sowie die Staatsanwaltschaft praktisch abgeschafft werden sollen. Auch die weitreichenden Kompetenzen des internationalen Bosnien-Beauftragten sollen mit der Abstimmung beschnitten werden. Politiker und Medien sehen in dem Referendum eine Vorstufe für die immer wieder angekündigte Unabhängigkeit der serbischen Landeshälfte. Demgegenüber behauptete ihr Präsident Milorad Dodik im Parlament, seine Landsleute hätten ähnlich wie die Staaten in den USA ein unveräußerliches Recht, eine solche Abstimmung zu organisieren.
dpa/rkr