Die US-Küstenwache hat damit begonnen, die Küste des Bundesstaates Louisiana nach Ölspuren abzusuchen.
Suchtrupps wollten am Freitagmorgen (Ortszeit) gemeinsam mit Experten des Ölkonzerns BP das Mississippi-Delta überfliegen. Das sagte ein Sprecher der Beobachtungsstation des Ortes Robert.
Das Öl strömt aus mehreren Lecks an der untergegangenen Ölplattform in den Golf von Mexiko. Alle Versuche, eine Ölpest an der Küste zu verhindern, waren bisher gescheitert. Um die Küsten zu schützen, war eine große Zahl von Öl-Barrieren ausgelegt worden.
Der Ölfilm hat in den frühen Morgenstunden die Küstengewässer des US-Bundesstaates Louisiana erreicht. Die Experten wollten bei Tageslicht herausfinden, ob das Öl schon am Ufer der ökologisch wertvollen Region angeschwemmt wurde.
US-Präsident Barack Obama schickte drei Regierungsvertreter aus Washington auf den Weg in die Region. Heimatschutzministerin Janet Napolitano, Innenminister Ken Salazar und die Chefin der US-Umweltbehörde EPA, Lisa Jackson, wollten sich dort aus der Luft über das Ausmaß des Desasters informieren.
Katastrophe 'von nationaler Bedeutung'
Die Regierung hat den unkontrollierten Ölaustritt als Katastrophe 'von nationaler Bedeutung' eingestuft.
Winde hatten das Öl am Donnerstag schneller als zunächst erwartet vor das Wildschutzgebiet Pass-A-Loutre am
Mississippi-Delta getrieben. "Der schreckliche Verlust von elf Arbeitern ist möglicherweise nur der Anfang dieser Tragödie, während sich der Ölteppich weiter in Richtung einer empfindlichen Küste ausbreitet, die lebenswichtig für Vögel und Meereslebewesen ist", sagte kürzlich Melanie Driscoll von der US-Umweltorganisation Audubon.
Auch die Tourismus- und Fischerei-Industrie blicken sorgenvoll auf den Ölteppich. Auslöser der Ölpest ist der Untergang der BP-Bohrinsel 'Deepwater Horizon' vor gut einer Woche. Seitdem tritt das Rohöl in 1500 Metern Meerestiefe aus. Nach Schätzungen der US-Behörde für Ozeanographie sind es täglich etwa 700 Tonnen.
Wenn es weiter in diesen Mengen sprudelt, dauert es keine zwei Monate, bis das Ausmaß der 'Exxon-Valdez'-Katastrophe von 1989 an der Südküste Alaskas erreicht ist. Das Tankerunglück gilt als die bisher schlimmste Ölpest in der US-Geschichte.
dpa - Bild: epa