Positive Signale von allen Seiten. Erstmal aus Griechenland, wo das griechische Parlament in der Nacht zum Samstag der Regierung Tsipras quasi den Segen gegeben hat. Viel wichtiger aber: Die sogenannten "Institutionen", also IWF, EZB und EU-Kommission sind im Großen und Ganzen zufrieden mit den Spar- und Reformplänen der griechischen Regierung. Eine entsprechende Empfehlung werden sie wohl auch an die Eurogruppe übermitteln.
Und dann hängt eben alles an den Finanzministern der Eurozone. Die kommen am Samstagnachmittag zusammen, um über das Athener Angebot zu befinden. Aus den einzelnen Mitgliedstaaten hörte man bislang durchwachsene Reaktionen. Einige Länder wie Frankreich sprachen von "seriösen und glaubwürdigen" Vorschlägen. Andere, allen voran Litauen oder die Slowakei, zeigten sich eher ablehnend.
Der föderale Finanzminister Johan Van Overtveldt nannte das griechische Angebot "konstruktiv". In einigen Punkten gebe es aber noch Klärungsbedarf. Van Overtveldt betonte, dass man um das soziale und wirtschaftliche Drama in Griechenland wisse. Auch seien sich alle über die möglichen Konsequenzen eines Grexits bewusst. Und man werde alles tun, um das zu verhindern.
Das Urteil der Euro-Finanzminister gilt als wegweisend. Akzeptieren sie die griechischen Gegenleistungen für ein drittes Hilfspaket, dann ist der Weg frei, dann muss vielleicht am Sonntag nicht mal ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs stattfinden.
Roger Pint - Bild: Andreas Solaro (afp)