Der UN-Sicherheitsrat hat eine geplante Abstimmung über eine umstrittene Srebrenica-Resolution vorerst verschoben. Über das von Großbritannien eingebrachte Papier, das das Massaker in Srebrenica 1995 als Völkermord bezeichnet, sollte eigentlich am Dienstag entschieden werden. Nachdem Russland sein Veto angekündigt hatte, wurde die Abstimmung aber auf Mittwoch verschoben.
Zuvor hatte Serbien scharfen Protest gegen die Resolution eingelegt und sich sogar an die britische Königin Elizabeth II. gewandt. Mit dieser Resolution werde nur das serbische Volk verurteilt, hieß es in einem Brief an die Monarchin. Serbiens Verbündeter Russland hat bereits eine eigene Version der Resolution präsentiert, in der das Wort Völkermord nicht vorkommt.
Das Massaker in Srebrenica jährt sich am 11. Juli zum 20. Mal. Serbisches Militär und Paramilitärs ermordeten rund 8.000 muslimische Jungen und Männer. Internationale Gerichte stuften das als Völkermord ein. Serbien bestreitet das und spricht nur von einem schweren Verbrechen.
dpa/cd - Archivbild: Elvis Barukcic (afp)