Die Regierung im ostafrikanischen Krisenland Burundi erwägt, die für den 15. Juli geplante umstrittene Präsidentenwahl erneut zu verschieben. Die Ostafrikanische Gemeinschaft EAC hatte am Dienstag bei einem Treffen im tansanischen Daressalam gefordert, die Abstimmung wegen der Unruhen in dem Land auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Die EAC hatte den 30. Juli als mögliches Datum vorgeschlagen. "Die Regierung ist bereit, diese Forderung in Erwägung zu ziehen, weil wir alle Seiten zufriedenstellen möchten", sagte Präsidentensprecher Willy Nyamitwe am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Kurz zuvor hatte einer der Drahtzieher des Militärputsches von Mitte Mai gewarnt, dass das Land in einen neuen Bürgerkrieg abrutschen werde, sollte Präsident Pierre Nkurunziza wirklich entgegen der Verfassung für eine dritte Amtszeit antreten. Der General Leonard Ngendakumana drohte, er werde Nkurunziza zusammen mit weiteren Militärs stürzen, falls er wiedergewählt werde.
Die EAC hatte am Dienstag den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni als neuen Vermittler in dem Konflikt bestimmt. In Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, kommt es seit Ende April immer wieder zu gewaltsamen Protesten gegen Nkurunziza. Über 80 Menschen sind bereits gestorben, 140.000 sind aus dem Land geflohen.
dpa/cd